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Finanzlexikon: hanse

hanse

Hanse (althochdeutsch Hansa "Gruppe, Gefolge, Schar") war im Mittelalter (seit Mitte des 12. Jahrhunderts) die allgemeine Bezeichnung für Vereinigungen von deutschen Kaufleuten mit dem Ziel, ihre wirtschaftlichen Interessen v.a. im Ausland besser vertreten zu können. Aus ihr entstand der Städtebund der Hanse, in dem sich die Hansestädte zusammenschlossen und ihre Interessen gegenüber anderen Nationen sowie dem Kaiser vertraten.

Aus der Bezeichnung Hanse entwickelte sich das Wort hänseln. Für die meisten anderen Städte waren die Hanseaten eine Randgruppe.


HANSA TEUTONICA lateinischer Name der Deutschen Hanse. HANSE, Deutsche Hanse, dudische Hanse ist der im Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert bestandene Bund mit über 90 Häfen und Reichsstädten von Flandern bis nach Reval. Der ursprünglich nur wirtschaftlichen Interessen dienende Bund erhielt durch die gegen die Bedrohung des Dänen Königs Waldemar IV. geschlossene Kölner Confederation am 19. November 1367 der die Städte zum Kriegsbündnis mit Schweden und Norwegen gegen Dänemark zusammenschloss, auch hohe politische Bedeutung. Der siegreiche Ausgang des Krieges brachte der Hanse eine ungewöhnliche Machtstellung. Die Königswahl in Dänemark wurde abhängig gemacht von der Zustimmung der Hanse. Der Hauptort Lübeck, nach Köln die zweitgrößte Stadt Deutschlands und neben Rom, Venedig, Pisa und Florenz eine der fünf Herrlichkeiten des Reiches, gemäß Edikt vom Kaiser Karl IV., am 20. Oktober 1375, war Appellationsgericht für alle Hansestädte, die nach eigenem Lübischen Recht zu richten hatten. In den Hansetagen, den so genannten Hanserecessen, kamen die Ratsendeboten der Städte zusammen, um die Angelegenheiten des Bundes zu beschließen. Ungehorsame Städte wurden verhanset, d.h. ausgeschlossen. Wirtschaftlich eingeteilt waren die „stedte der düdischen hanse“ in drei Drittel, später in vier, die so genannten „Quartiere“, die wendische Gruppe mit Lübeck, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifswald u.a., die sächsische Gruppe mit Hamburg, Bremen, Lüneburg, Groningen, Magdeburg, u.a., die westfälische Gruppe mit Köln, Dortmund, Münster, Soest, Osnabrück, u.a., die preußische Gruppe mit Danzig, Elbing, Königsberg, Thorn, Kulm u.a., die baltische Gruppe mit Reval, Riga, Dorpat und Visby auf Gotland. Vier so genannte Kontore vertraten die Interessen der Hanse außerhalb Lübecks, der Stahlhof in London, der Peterhof in Nowgorod, die Tyske Brygge in Bergen und das Brügger Kontor. Der Rückgang der Macht der Hanse begann mit dem Erstarken des Nationalbewusstseins, das viele Hansestädte den Interessen der regierenden Fürsten unterordnete. Ein anderer Grund war die Entdeckung Amerikas die den bisher dominierenden Ostsee-Westsee (Nordsee) Handel nun in überseeische Gebiete ausdehnte. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts war der stolze und mächtige Städtebund der Hanse nur noch dem Namen nach ein Bündnis. Der Dreißigjährige Krieg, 1618-1648, brachte die völlige Auflösung. Ein Vorschlag Spaniens, eine „Hanseatisch-Spanische Compagnie“, die den Handel nach den neuen spanischen Kolonien in Mittelamerika betreiben sollte, scheiterte an den protestantisch-katholischen Glaubensgegensätzen. Auf den Hansetagen 1629 und 1641 wurden Hamburg, Bremen und Lübeck beauftragt, das Beste zum Wohle der Hanse zu wahren. Schließlich brachte der letzte Hansetag 1669 noch einmal die Städte Hamburg, Bremen, Lübeck, Danzig, Köln und Braunschweig zusammen, wobei die drei erstgenannten den Schutz der im Ausland befindlichen Kontore übernahmen. Das Kontor in Bergen wurde 1775, der Stahlhof in London 1858 verkauft. Das 1540 von Brügge nach Antwerpen verlegte Kontor im Osterling-Haus ging 1863 in die Hände der belgischen Regierung über. Der Peterhof in Nowgorod war bereits 1494 bei der Eroberung Nowgorods durch Iwan den Schrecklichen zerstört worden.

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